Sinead O’Connor

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„Nothing Compares 2 U“ - Sängerin Sinéad O’Connor tot

  • Die Frau, die uns einen Welthit geschenkt hat
  • die Irin ist mit 56 Jahren gestorben
  • 2022 hat sie ihren 17-Jährigen Sohn verloren

„Wir sind sehr traurig, dass wir den Tod unserer geliebten Sinead bekannt geben müssen“, zitierte der irische Sender RTE am Mittwoch eine Mitteilung ihrer Familie. Darin hieß es weiter, ihre Familie und Freunde seien „am Boden zerstört“ und bäten „in dieser schweren Zeit um Privatsphäre“.

Prominente Freund:innen und Wegbegleiter:innen verabschieden sich

Bryan Adams twittert: „RIP Sinéad O’Connor, Ich habe es geliebt mit dir zu arbeiten, mit dir Fotos zu machen, Gigs in Irland zu spielen und zu plaudern. Alles Liebe an deine Familie!“

Russel Crowe schreibt auf Twitter von seiner Begegnung mit O’Connor, die er erst letztes Jahr kennengelernt hatte.

Jamie Lee Curtis erzählt in ihrem Post ebenfalls von Begegnungen mit der Sängerin, vom Impromptu-Konzert in einer irischen Kirche bis hin zum gemeinsamen Eminem-Konzert. Und auch von den schweren Zeiten und Erlebnissen in ihrem Leben schreibt sie.

Und auch der irische Präsident Michael D. Higgins würdigt sie in einem langen Statement als eine „große Irin.“

Ihr Leben

1966 in Glenageary bei Dublin geboren, wurde Sinead Marie Bernadette O’Connor nach der heiligen Bernadette von Lourdes getauft. Ihre Eltern trennen sich früh und O’Connor wuchs zunächst bei ihrer Mutter auf. Sie behauptete später wiederholt, dass ihre Mutter sie misshandelt habe, und setzte sich damit in ihrem 1994er Song „Fire on Babylon“ auseinander. O’Connor führt viele ihrer späteren psychischen Probleme auf diese Erfahrungen zurück.

Anfang der 1980er-Jahre nahm O’Connor als Teenager ihre ersten Songs auf und gründete die Band Ton Ton Macoute. Ihr erstes Solo-Album „The Lion and the Cobra“ entstand, als sie hochschwanger mit ihrem ersten Kind war - das Werk stürmte international die Hitparaden, brachte ihr eine Goldene Schallplatte ein und verkaufte sich 2,5 Millionen mal. Doch wirklich berühmt wurde sie erst mit ihrem zweiten Album „I Do Not Want What I Haven’t Got“ (1990) und vor allem mit ihrer Version von „Nothing Compares 2 U“ (im Original von Prince), in dem O’Connor sich mit dem Unfalltod ihrer Mutter auseinandersetzt.

Psychische Erkrankungen begleiteten ihr gesamtes Erwachsenenleben und beeinflussten ihre Musikkarriere und Äußerungen. So drohte O’Connor alle paar Jahre, sich aus dem Musikgeschäft zurückzuziehen, nur um wieder neue Alben aufzunehmen - allerdings konnte sie an den großen Erfolg ihrer früheren Karriere nie mehr anknüpfen. 2011 war ein besonders dramatisches Jahr, in dem sie Selbstmorddrohungen und verzweifelte Hilferufe twitterte. Wenige Monate später sagte sie ihre geplante Tour wegen einer manisch-depressiven Erkrankung ab. 2022 starb ihr 17-Jähriger Sohn.

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„Ö3-Nachrichten“ mit Laura Graf, 26. Juli 2023 (APA/DEU)