Buchstaben

unsplash.com

Happy Birthday Rechtschreibreform

  • Heute vor 25 Jahren trat die deutsche Rechtschreibreform in Kraft.
  • Damals haben sich viele Rechtschreibregeln geändert.
  • Aber nicht alle haben sich im Laufe der Jahre durchgesetzt.

Mit dem Vorhaben sollte das komplizierte Regelwerk der deutschen Rechtschreibung lautorientierter, systematischer und dadurch leichter lernbar gemacht werden. Zehn Jahre beriet eine Expertenkommission, bevor Deutschland, Österreich, die Schweiz, Liechtenstein und die Länder mit deutschsprachiger Minderheit 1996 eine entsprechende Erklärung unterzeichneten.
Allerdings nicht ohne Widerstand.

Am 1. August 1998 traten die Regeln dann schließlich in Behörden und Schulen in Kraft. Einiges hat sich damals geändert, manches wurde mit der Zeit wieder zurückgenommen, vieles gilt nach wie vor.

Das prominenteste „Opfer“ der Reform war das scharfe ß, in manchen deutschsprachigen Regionen auch „Eßzett“ genannt.

Wörter wie Schiffahrt haben seither 3 „f“, „spazieren gehen“ wird getrennt geschrieben und aus „heute morgen“ wurde „heute Morgen“.

Buchstabenwürfel

Pixabay

Ketschup, Majonäse und Schikoree

Mit neuen „eingedeutschten“ Schreibweisen sollten Fremdwörter im Zuge der Reform in die deutsche Sprache integriert werden. Von den alternativen Varianten konnten sich über die Jahre manche mehr und manche weniger durchsetzen. Das „ph“ in aus dem Griechischen stammenden Wortteilen wird allgemein immer häufiger durch die damals eingeführte Schreibweise mit „f“ ersetzt. Dann schreibt man etwa „Geografie“ statt „Geographie“ und „Saxofon“ statt „Saxophon“. Richtig sind immer noch beide Varianten.

Es gab aber auch Schreibweisen, die sich im Gebrauch nicht durchsetzen konnten. Viele neue Varianten wurden vom Rat für deutsche Rechtschreibung deswegen wieder zurückgezogen. So wird „Schikoree“ seit 2011 wieder ausschließlich „Chicorée“ geschrieben, „Grislibär“ ist wieder der „Grizzlybär“, und die ebenfalls kaum verwendeten Schreibweisen „Ketschup“ und „Majonäse“ wurden 2016 aus dem Wörterverzeichnis des Rates für deutsche Sprache gestrichen. Der Rat wurde 2004 ins Leben gerufen, beobachtet die Entwicklung des Sprachgebrauchs und aktualisiert auf dieser Grundlage das amtliche Regelwerk.

Der Ö3-Wecker mit Philipp Hansa, am 1. August 2023 (dpa/NES)