Publikum beim Frequency Festival 2018

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Frequency-Festival: Durchtanzte Nächte

WTF!? Ein DJ als Headliner beim Frequency-Festival!? Das hätten nicht einmal die ärgsten Kulturpessimisten vorhergesehen. Und doch: Kygo hat gestern die Space Stage gerockt.

Vor fünf Tagen beim Sziget-Festival in Budapest hat Kygo im Armdrücken gegen Shawn Mendes ein Unentschieden herausgeholt. Ein launiges Kräftemessen bei der Aftershow-Party war das. Und Unentschieden endet auch die Kampfprogrammierung beim Frequency zwischen den musikalisch höchst unterschiedlichen Headlinern.

Ö3-Redakteur Clemens Stadlbauer mit Kygo
Hitradio Ö3/Clemens Stadlbauer
Ö3-Redakteur Clemens Stadlbauer mit Kygo.

Okay, die Imagine Dragons werden heute Abend den größten Zuspruch bekommen. Das hat aber vor allem auch damit zu tun, dass heute nur noch die Space Stage bespielt wird. Die Gorillaz haben überzeugt, Macklemore hat begeistert, und Kygo hat das Gelände vor der Bühne in einen riesigen Dancefloor umfunktioniert. Fazit: Indie-Rock gegen Hip Hop gegen EDM gegen Mainstream-Rock endet mit einem klaren 1:1:1:1.

Das Publikum beim Frequency Festival 2018
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Kygo, der trotz des von ihm kreierten Tropical-House-Sounds eine starke Affinität zu Rock hat, liebt Festivals wie das Frequency. „Es ist so cool, auch Stars aus anderen Genres kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen“, hat er im Ö3-Interview gemeint. Ein gemeinsamer Auftritt mit den Imagine Dragos heute - mit „Born to be Yours“ haben sie ja gerade einen Riesenhit - geht sich leider nicht aus, weil Kygo weiter nach Ibiza muss.

Beitrag aus "Guten Morgen am Sonntag

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Kygo beim Frequency Festival 2018
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Kygo

Der Nightpark war übrigens auch immer gerammelt voll. Die zwei heimischen Granden Mount und Filous waren und haben dort auf der Electro Stage extrem gut aufgelegt. Aber auch internationale Kaliber wie Chase & Status, Krewella, Netsky, DVBBS, Kungs und Sigala sind voll abgegangen. Und sogar bei James Hype, der Stagetime um 4.15 Uhr hatte, war die Bude gut voll (hat man mir im Schlaf geflüstert).

The Used beim Frequency Festival 2018
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The Used

Und sehr erfreulich: Still und leise hat sich auch die Ö3-Silent-Disco im Hyper Space ganz schnell zu einer Publikumsattraktion entwickelt. So schnell, dass es sogar schon am Mittwoch lange Warteschlangen vor dem Zelt gegeben hat, obwohl das Festival da offiziell noch gar nicht eröffnet war.

Timmy Trumpet beim Frequency Festival 2018
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Kygo, Hardwell, Timmy Trumpet (ein absolutes Highlight gestern, bester DJ der Welt, „Do you wanna hear the official fucking anthem of Australia?“ und spielt „Thunderstruck“), Ofenbach, Afrojack, Felix Jaehn und Lost Frequencies also. Die voriges Jahr vom Veranstalter erstmals vorsichtig initiierte Infiltration von DJs in das einstige Alternative-Rock-Festival hat heuer einen ersten würdigen Höhepunkt erlebt. Ein Wagnis, das sich ausgezahlt hat. Im wahrsten Sinn des Wortes. Der Rekordbesuch beschert dem Veranstalter sicher auch Rekordeinnahmen.

Leftboy beim Frequency Festival 2018
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Left Boy

Der Trend ist somit klar. Es wird auch in Zukunft flott weiter getanzt werden. Die künstlerische Krise von vor zwei Jahren - bekannt auch als Lost Frequency -, als man völlig orientierungslos irgendwelche Acts, die gerade zufällig verfügbar waren, zusammen gebucht hat, ist überwunden. Angeblich wurden die Headliner für 2019 bereits fixiert. Man darf gespannt sein, wen sie aus dem Ärmel shaken: Martin Garrix, Steve Aoki oder gar David Guetta? Wir werden es sehen. Beim Frequency 2019.

HIER erfährst du, wie du am besten zum Frequency anreist.

Frequency-Festival - Heiß, bunt und laut
Frequency-Festival: Young, Free & Female

Song Contest
Clemens Stadlbauer
Milenko Badzic
Clemens Stadlbauer

Aus der Ö3-Musikredaktion...

Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer berichtet hier regelmäßig über aktuelle Trends und News aus der Musikwelt.
Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er fünf Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.

„Guten Morgen am Sonntag“ mit Martina Rupp, 19. August 2018