Stadlbauers Lake-Blog: Der Calvin-Harris-Tag

Prinzessin Turandot lässt jeden Freier köpfen, der ihre drei Rätsel nicht lösen kann. Ich geb’s hier am Ö3 Lake Festival billiger: Die Leser dieses Blogs müssen lediglich eine Frage richtig beantworten. Also aufgepasst.

Wir befinden uns hier am Schwarzlsee mitten in einer Apokalypse. Der Planet Unterpremstätten ist unbewohnbar. Die Menschen haben die Erde aller Energie beraubt. Gott spricht daher zu uns. Einmal am Tag auf der Mainstage. In Gestalt vom Wassertropfenwesen Lak.e, angelehnt an den fiktiven Computer Hal 9000 aus Kubricks Kultfilm „2001: Odyssee im Weltraum“, nur nicht ganz so neurotisch unterwegs. Lak.e hat einen Plan. Das Raumschiff steht bereit, um alle Festivalbesucher auf einen neuen Planeten zu bringen. In den nächsten Tagen geht es also darum, so viel positive Energie wie nur möglich zu erzeugen, damit das UFO in eine bessere Zukunft abheben kann.

So, und jetzt die tödliche Quizfrage: Auf welchen Drogen sind die hier eigentlich alle drauf?

Beim Lake geht’s also nicht nur um sinnbefreites Bumm-Bumm. Ähnlich wie im belgischen Tomorrowland. Und so gesehen ist Christian Thausing halt einfach nur ein sehr kreativer Kopf. Der Stage-Manager der Hauptbühne erzählt eben gerne Geschichten. Zuletzt hat er im Regieteam bei der gigantischen „Turandot“-Produktion auf der Bregenzer Seebühne mitgewirkt. Zwei künstlerisch völlig verschiedene Welten, vereint durch ein und dieselbe Message: Nessun dorma. Keiner schlafe. Das braucht man den opernaffinen EDM-Fans hier nicht zwei Mal sagen. Fix, Giacomo!

Aber nicht nur Puccini, sondern auch Bon Jovi haben hier am Ö3 Lake Festival einen Auftrag. Ganz hinten am Gelände gibt’s eine Käsespätzle-Hütte, da blasen sie Vollgas die Greatest Hits vom Jon raus. Diesen Freitag kommt übrigens ein neues Album. Und die Techniker der Mainstage erfreuen sich (und auch mich) beim vormittäglichen Soundcheck an schönen Melodien von Bands wie Slipknot.

Heute aber kommt ER. Calvin Harris. Der bestbezahlte DJ der Welt. Schon als Calvin klein war, wollte er ganz groß raus. Heute führt der 31jährige Schotte die Forbes-Liste der reichsten DJs der Welt an. 800.000 Dollar streift er für seine 75minütige Show beim Ö3 Lake Festival ein. Zum Vergleich: Die Top-Verdiener Metallica bekommen 1,5 Millionen Euro pro Auftritt. Die spielen aber auch viel längere Sets, haben etwas mehr Aufwand und einen leicht größeren Backkatalog. So gesehen ist Calvin Harris ein begnadetes Finanzgenie mit glücklichem Händchen. Besonders wenn Taylor Swift es hält.

Und übrigens. Rapid ist auswärts eine Macht.

Unser Mann fürs Grobe

Ö3-Musikredakteur Clemes Stadlbauer ist überall dabei, wo es laut, dreckig und abgedreht ist. Er grast für uns die großen Festivals ab - üblicherweise allerdings die E-Gitarren- und nicht die EDM-Fraktion. Er ist jedes Jahr fix für den Eurovision Song Contest qualifiziert und hat schon so ziemliche alle großen Musiker unserer Zeit getroffen. Das Ö3 Lake Festival gibt er sich die vollen vier Tage und berichtet davon nicht nur im Programm von Hitradio Ö3, sondern auch hier in seinem täglichen Festival-Blog.

Nachlesen:

Stadlbauers Lake-Festival-Blog: Der Hardwell-Tag
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