Das zweite Halbfinale ist geschlagen

Die Ukraine ist weiter, passt. Australien auch, passt. Und Georgien, passt komplett. Weiters Lettland, Bulgarien, Serbien, Polen, Israel, Litauen und Belgien. Das Finale kann kommen!

Wir haben ein kettenrauchendes Kleid gesehen, Artisten, die am Rad drehen, einen nackten Mann mit einem behaarten Wolf, gewaltige Lichtorgien und noch viel mehr irre Attraktionen, die Björn Ulvaeus bei seiner Einschätzung der Songs, - und er hört nur auf die Songs -, sicher dermaßen abgelenkt haben, dass er wieder einmal voll daneben getippt hat. Das hat er mir nämlich gestern im Interview erzählt.

Einer von ABBA also. Wenn man über den Eurovision-Song-Contest redet, - was momentan ja viele tun -, dann fällt früher oder später immer der Name ABBA. Die haben den Pop in diesen Bewerb gebracht und so nebenbei auch dann noch 380 Millionen Alben verkauft. Nur die Beatles, Elvis Presley und Michael Jackson konnten das noch toppen. Und wenn man dann tatsächlich so einem Giganten der Popkultur gegenübersitzen darf, dann wird einem schon ganz feierlich zumute. 12 Points für seinen Presseagenten.

Er selbst sieht sich ja nicht als lebende Legende. „Vor allem nicht, wenn ich in der Früh in den Spiegel schaue“, lacht er, „aber natürlich werde ich jeden Tag auf irgendeine Art und Weise daran erinnert, dass ich ein Teil von ABBA bin.“ Und sei es im Supermarkt, wo er allen Ernstes manchmal selber einkaufen geht. Gimme gimme gimme a Einkaufswagerl.

Natürlich war ich nicht so blöd, ihn nach einer Reunion von ABBA zu fragen, was er mit einem hoch erfreuten „Thank You“ quittiert hat. ABBA war ja nie eine Live-Band, Tourneen haben sie, wenn überhaupt, nur ganz selten absolviert. „Ich war immer viel lieber im Studio, um an neuen Songs zu arbeiten“, erklärt er seinen mangelnden Bedarf an Spotlights, Applaus und Jubel. Kreativ ist der 71jährige heute noch.

Zoe singt Österreich ins Finale

Das Interview haben wir in der griechischen Mega-Taverne seines neuen Projektes „Mamma Mia – The Party“ geführt. Nach dem Musical und dem Hollywood-Film nun das dritte und leider auch schwächste Glied in der Verwertungskette. Wie all diese Dinner-Shows, die es seit Jahren auch in Wien gibt, nur dass die Musik halt hier klarerweise viel besser ist.

Das Song-Contest-Finale wird sich Björn Ulvaeus gemeinsam mit seiner Familie in seinem Sommerhaus anschauen. Und er wird wieder gegen seine Frau wetten. Und er wird wieder verlieren. Außer, - kleiner Insider-Tipp von mir -, er wettet auf Zoe. „Eine gute Sängerin mit einer sehr attraktiven Stimme.“ Dann möge er ausnahmsweise einmal gewinnen.

Unser Mann in Stockholm

Egal wo der Song-Contest-Zirkus Station macht - Ö3-Musikreporter Clemens Stadlbauer ist live dabei. Er berichtet nicht nur von den Shows, sondern lässt auch keine Probe, keine Fanevent und keine noch so kleine Pressekonferenz aus, um den Song-Contest-Wahnsinn so authentisch wie möglich ins Radio zu bringen. Was er dabei erlebt, schreibt er sich in seinem täglichen Song-Contest-Blog von der Seele. Eine Therapie, die unterhält.

Clemens Stadlbauers Erlebnisse am Tag 6 in Stockholm
Clemens Stadlbauers Erlebnisse am Tag 4 in Stockholm
Clemens Stadlbauers Erlebnisse beim 1. Halbfinale
Clemens Stadlbauers Erlebnisse am Tag 2 in Stockholm
Clemens Stadlbauers Erlebnisse am Tag 1 in Stockholm

Der Countdown zum Song Contest - Live

Bevor am Samstag um 21 Uhr (ORF eins) Zoe ins große Finale zieht, widmen wir die zwei Stunden von 19 bis 21 Uhr ganz dem größten TV-Event Europas und senden einen ganz speziellen Countdown. Moderiert wird die Sondersendung von Benny Hörtnagl.