Deja-vu: Da geht was in Stockholm

Da tut sich grad ein ziemliches Deja-vu auf. And the Winner is – Conchita! Stockholm darf von mir aus gerne Kopenhagen werden. And the Winner is – Zoe!

Zoe kriegt den größten Applaus in der Halle. So wie einst Conchita. Zoe ist der absolute Liebling der fanatischen ESC-Fans. So wie einst Conchita. Zoe steht plötzlich auch im Mittelpunkt der Berichterstattung aller großen europäischen Medien. So wie einst Conchita.

Zoe singt Österreich ins Finale

Spätestens, wenn der ESC-Chefreporter der Bild-Zeitung samt Fotografen in die Lobby des Österreicher-Hotels einrauscht, fragt man sich, ob da heuer vielleicht wieder was geht. Und wenn sich der Mann dann auch noch die Zeit nimmt, um mit Zoe extra irgendwohin ans Wasser zu fahren, um schöne Fotos zu machen, ist man sich plötzlich ziemlich sicher, dass Österreich ab sofort zu den Favoriten zählt.

Unter Stress blüht Zoe auf

„Zoe zählt zu den Künstlerinnen, die erst so richtig aufblühen, wenn der Stress am größten ist“, würdigt auch ARD-Experte Jan Feddersen den fulminanten Auftritt im ersten Halbfinale. Ihren Song „Loin d’ici“ empfindet er als Ohrwurm, der sich beim Finale auf eine gute Position einschleichen wird. Und auch die Kollegen von der BBC bemühen sich mittlerweile um eine French Connection zur Österreicherin, weil sie ihr Großes zutrauen.

Jamala gedenkt mit „1994“ eigentlich 2014

Eine andere, ebenfalls sehr beeindruckende Frau steht heute im Mittelpunkt des zweiten Halbfinales: Jamala aus der Ukraine. Mit ihrem Polit-Song 1944, der von der Deportation tausender Krimtataren nach Zentralasien unter Stalin handelt, zählt sie zu den Top-Favoritinnen des heurigen Eurovision Song Contests.

Bei den Wettquoten liegt Jamala auf Platz 2, hinter dem Russen Sergey Lazarev, ausgerechnet! Eine wiederholte Ironie der Geschichte, denn natürlich ist der Song 1944 auch eine Anspielung auf 2014, als Russland unter Putin die Krim annektiert hat. „Rund zwanzig junge Krimtataren aus meinem Bekanntenkreis sind seitdem spurlos verschwunden“, sagt Jamala im bewegenden Ö3-Interview, bei dem sie immer wieder mit den Tränen kämpft. Für sie wird Jamala heute Abend auf der großen Showbühne singen. Ihre Freunde werden’s nicht hören. Der Rest von Europa hoffentlich schon.

Unser Mann in Stockholm

Egal wo der Song-Contest-Zirkus Station macht - Ö3-Musikreporter Clemens Stadlbauer ist live dabei. Er berichtet nicht nur von den Shows, sondern lässt auch keine Probe, keine Fanevent und keine noch so kleine Pressekonferenz aus, um den Song-Contest-Wahnsinn so authentisch wie möglich ins Radio zu bringen. Was er dabei erlebt, schreibt er sich in seinem täglichen Song-Contest-Blog von der Seele. Eine Therapie, die unterhält.

Clemens Stadlbauers Erlebnisse am Tag 6 in Stockholm
Clemens Stadlbauers Erlebnisse am Tag 5 in Stockholm
Clemens Stadlbauers Erlebnisse am Tag 3 in Stockholm
Clemens Stadlbauers Erlebnisse beim 1. Halbfinale
Clemens Stadlbauers Erlebnisse am Tag 2 in Stockholm
Clemens Stadlbauers Erlebnisse am Tag 1 in Stockholm

Der Countdown zum Song Contest - Live

Bevor am Samstag um 21 Uhr (ORF eins) Zoe ins große Finale zieht, widmen wir die zwei Stunden von 19 bis 21 Uhr ganz dem größten TV-Event Europas und senden einen ganz speziellen Countdown. Moderiert wird die Sondersendung von Benny Hörtnagl.