Das macht Reparieren so teuer
Die Kosten einer Reparatur hängen vor allem von zwei Punkten ab: Erstens, es gibt Geräte, die sind so billig hergestellt, dass sie kaum dazu gedacht sind, sie reparieren zu lassen, oder wenn, dann nur total aufwändig. Und das betrifft auch Punkt zwei: Die starken Lohnunterschiede in den Ländern, wo produziert wird, und dort, wo repariert wird. Also etwa eine Arbeitsstunde in China kostet eben viel weniger als eine Arbeitsstunde in Österreich. Die Ersatzteile selbst, die machen da eher wenig aus.
Hier gibt es die Story zum Nachhören:
Es ist die Arbeitszeit, die teurer ist
Markus Fuchsberger, Elektrohändler in Salzburg, fordert uns auf, dass wir alle beim Thema Reparatur und Nachhaltigkeit umdenken - auch bei Elektrogeräten nachfragen woher sie kommen, so wie bei Lebensmitteln.
„Wenn ich in einen Bio-Laden gehe, dann will ich wissen, wo lebt die Henne, die das Ei gelegt hat, was hat die gegessen und hin und her und Gütesiegel... Warum nehmen uns die Konsumenten nicht auch in die Pflicht und sagen: ‚Moment, du willst mir jetzt eine Waschmaschine verkaufen. Wo wird denn die produziert? Bekomme ich nach meiner Herstellergarantie noch einen Ersatzteil? Wer kommt denn zu mir nach Hause und repariert?‘,“ sagt Markus Fuchsberger
Wenn diese drei Fragen offen bleiben - Wo wird produziert? Wie lange gibt es Ersatzteile? Wer kann das einmal reparieren? - dann ist es wohl ein Gerät, das einmal im Müll landet und nicht in der Reparaturwerkstätte.
Mieten statt kaufen
Elektrohändler vermieten auch vermehrt Geräte, etwa wenn die Anschaffung eines qualitativen Geräts zu teuer ist oder auch an Studenten, die nur ein halbes Jahr in der Stadt sind und für diese Zeit eine Waschmaschine nutzen möchten.
Verliebt in ein Gerät
Und dann gibt es auch immer wieder Menschen, die ein Gerät reparieren lassen, das zwanzig Jahre oder mehr auf dem Buckel hat: „Wenn man das kaputte Teil austauscht, bleibt alles andere rund herum noch immer zwanzig Jahre alt“, sagt Markus Fuchsberger. „Aber manche Kunden haben zu ihrem Gerät eine Beziehung aufgebaut, zu dem einen Gerät, das sie seit zwanzig Jahren bedienen.“
Reinhold Tscherwitschke / ChromOrange / picturedesk.com
Ö3 für Mutter Erde
„Verwenden statt verschwenden“, das Motto der ORF-Umweltinitiative Mutter Erde, bringt’s auf den Punkt: Es geht um das Bewusstsein, dass Ressourcen nicht unbegrenzt vorhanden sind und unser Kaufverhalten vielfältige Auswirkungen auf unseren Planeten hat. Auf Ö3 hörst du derzeit viele Informationen zu diesem Thema, das uns alle betrifft...
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ORF-Umweltinitiative „Mutter Erde“
„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 12. Juni 2019 (Max Bauer)